Dank der Hilfe unserer grosszügigen Unterstützer geht unser ambitioniertes Schulprojekt in Montrouis trotz der widrigen Bedingungen in Haiti heuer ins zehnte Jahr.
Am 12. Januar 2020 jährt sich das verheerende Erdbeben von Haiti zum zehnten Mal. Am Tag des Erdbebens war unsere Gründerin Sylvia Hegi vor Ort und sah es als Selbstverständlichkeit wie auch als Pflicht an, der betroffenen Bevölkerung Soforthilfe zu leisten. Was vor zehn Jahren als kleines Projekt einer Kämpferin mit Herz begann, ist nun zu einer stolzen Schule mit rund 300 Kindern gewachsen.
Inzwischen verfügt die Schule mit ihren neun Klassen über acht grosse Schulzimmer, einen Esssaal, eine Küche, eine Regenwasserfassung, ein Trinkwasseraufbereitunsgssystem mit Zapfhähnen im Esssaal, eine kleine Schulbibliothek, zwei kleine Zimmer für die Direktion und ein betoniertes Sportfeld. Momentan arbeiten wir an einem Schulgarten, um die Versorgungsabhängigkeit zu reduzieren.
Obwohl – oder gerade weil – international das Desinteresse an der Misere in Haiti stetig zunimmt und gar Hilfsorganisationen ihre Unterstützung beenden, sehen wir es als unsere menschliche Verpflichtung an, unseren haitianischen Freunden weiterhin beizustehen. Besonders jetzt ist Haiti mehr denn je auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen. Seit Mitte September 2019 hält nämlich eine gewaltige Protestwelle an, welche das Land weitgehend lahmgelegt hat. Die meisten Schulen, Ämter, Banken und Geschäfte, sogar die Kirchen sind geschlossen, die Spitäler kaum mehr funktionsfähig. Laut lokalen Menschenrechtsgruppen haben die Unruhen bisher rund 100 Tote und 200 Verletzte gefordert. Schon unter normalen Umständen herrschen Arbeitsmangel und Hunger. 60 Prozent der Bevölkerung leben laut UNO-Statistiken in absoluter Armut – etwa die Hälfte ist unterernährt. Die Stilllegung von Betrieben und die Versorgungskrise als Folgen der Unruhen haben das Elend weiter verschärft.
Wir sind glücklich, dass unsere Schule «Arc-en-Ciel du Haut-Valais» an einem sicheren Standort fernab der Hauptverkehrsachse gelegen ist. Wir mussten lediglich während sieben Wochen schliessen. Dies, weil der Schulweg infolge der Unruhen schlicht zu gefährlich war. Seit dem 18. November 2019 ist die Schule wieder in Betrieb.
Leider ist der haitianische Staat nach wie vor nicht in der Lage, die grundlegenden Bedürfnisse der Bevölkerung und insbesondere die elementarsten Kinderrechte wie etwa Ernährung oder Bildung zu garantieren. Wir sind daher auch in Zukunft auf Ihre grosszügige Unterstützung angewiesen. Nur so gelingt es uns, die Schuldbildung, Ernährung und Gesundheitsversorgung unserer Schulkinder zu gewährleisten.
In diesem Sinne sind wir für jede Mitgliedschaft (14 Rappen pro Tag) und/oder Spende dankbar. Beiliegend finden Sie eine Mitgliederkarte zum Ausfüllen sowie einen Einzahlungsschein. Ebenso finden Sie in der Beilage die Spendenbescheinigung für das 2019 und den Jahresbericht 2019.
Haiti findet nicht mehr aus Armut, Gewalt und politischer Krise heraus. Trotz allem geben wir nicht auf und lassen die Schwächsten unserer Gesellschaft nicht im Stich.
An dieser Stelle möchten wir uns für die Solidarität aller Mitglieder, Paten, Spender und allen anderen Unterstützern herzlichst bedanken. Ein besonderer Dank gehört unserer Grossspenderin, der Stiftung Oberwallis unserer Welt, ohne die ein Schulprojekt nicht möglich gewesen wäre.