Schweizer Besuch in Haiti

Schweizer Besuch in Haiti

Im Februar 2017 besuchten unser Präsident Thomas Roth sowie die beiden Vorstandsmitglieder Alex Sägesser und Claudia Mariani unsere Schule in Haiti. Während es für Thomas bereits der vierte Aufenthalt in Haiti war, besuchten Alex und Claudia das Land zum ersten Mal. Der erste Eindruck war für einmal erfreulich: schnelle und freundliche Abfertigung im Flughafen in Port-au-Prince und dann erstaunliche grüne Felder und Hügel. Dies war allerdings vor allem den starken Niederschlägen in der kurz zuvor zu Ende gegangenen Regenzeit zu verdanken (und nicht einem plötzlichen Wiederaufforstungserfolg). Obwohl es Sonntagmittag war, wurden wir wie immer von einer grossen Delegation unserer Schule empfangen: neben unserem Schulleiter Rivelino Exumé waren unsere pädagogische Leiterin Danaika sowie ein weiterer Mitarbeiter, ein Fahrer und ein Bodyguard anwesend, die der Präsident bereits alle von seinen früheren Aufenthalten kannte. Die Fahrt war – mit Ausnahme von Claudia, die neben dem Fahrer sitzen konnte – wie immer eine luftige Sache auf der Ladefläche unseres alten Pickups. Neben der üblichen Hitze, den Abgasen – der Katalysator schein in Haiti noch nicht erfunden zu sein – und dem chaotischen Verkehr fällt wie immer der permanente Markt auf, der an jeder Hausecke zu jeder Tageszeit stattfindet. Während einer Woche haben die 3 Besucher den Unterricht in der Schule besucht und zahlreiche Gespräche mit den Verantwortlichen und den Lehrpersonen geführt. Dabei zeigte sich, dass es viele Projekte gibt, die bisher aus finanziellen Gründen nicht verwirklicht werden konnten: der Bau eines Spiel- und Sportplatzes, die Bemalung der Schulgebäude inkl. Wandbildern in den Schulzimmern selber und v.a. den Bau eines Schulanbaus, in dem die ab nächstem Schuljahr notwendige Abschlussklasse (9. Klasse) untergebracht werden kann. (Fotolegende: die Kinder spielen bisher auf einem von spitzen Steinen übersäten, leicht abfallenden Platz, auf dem die von uns mitgebrachten Fussbälle gerade einmal eine Stunde überleben) Diese Projekte gilt es nun aufzugleisen bzw. in der Schweiz dafür Spender/innen zu finden. Für die 3 Projekte sind Beträge zwischen 3’000 (Malprojekt), 5’000 (Spiel- und Sportplatz) und 12’000 (Schulanbau) erforderlich, die es so bald wie möglich zu finden gilt. Erfreulicherweise hat unsere Partnerstiftung Oberwallis fürKinder unserer Welt bereits zugesichert, die Suche nach einer eigenen Wasserquelle zu finanzieren, wodurch der lange gehegte Wunsch nach einem Schulgarten bzw. einer eigenen Trinkwasserversorgung erfüllt werden könnte.

Zum Besuchsprogramm gehörten auch Kontrollaufgaben im Bereich der Finanzen und der Unterrichtsqualität. Bei den Finanzen zeigte sich einmal mehr, dass unsere Verantwortlichen eine (fast) westlichen Standards genügende Buchhaltung führen bzw. alle Belege und Bankauszüge mit den Buchungen übereinstimmten. Bei der Lehrersitzung wurden auch Wünsche nach einer leichten Nachbesserung der Löhne laut, die seit einigen Jahren (trotz grosser Teuerung in Haiti) nicht mehr nachgeführt werden konnten. Da unsere Spendensituation keine grossen Sprünge erlaubt, beschränkt sich das Entgegenkommen auf eine Ausdehnung der Lohnzahlung auf 12 Monate (bisher erhielten die Lehrer erst 11 Monate Lohn).

Zum Abschluss unseres Aufenthaltes ging es noch auf einen Ausflug nach Petionville, einem Vorort in den Bergen von Port-au-Prince. Dabei zeigte sich, dass unser Schulfahrzeug bei steilen Strassen an seine Grenzen kommt (die Kupplung gab den Geist auf), was uns mitsamt Gepäck zu einer Fahrt mit einem der berühmten Taptaps brachte. Die Aussicht von der Bergspitze auf die Riesenstadt Port-au-Prince, dem Meer und den Bergen war dann aber der verdiente Lohn für das Abenteuer.

Der Abschied war wie immer sehr herzlich und auch eine gute Flasche Haiti-Rhum sowie rund 20 neue Gemälde von lokalen Künstlern haben – das Gepäck mit 2tägiger Verspätung – den Weg zurück in die Schweiz gefunden. Am wichtigsten aber war es für uns, neue Motivation und Energie für die Fortführung der Arbeit und für die Spendengewinnung zu finden. Oder wie sie es sagen: Haiti ma chérie!

 

Herzlicher Empfang am Flughafen Port-au-Prince

 

Das Essen gehört zur Schule wie das Lernen

 

Mit einem solchen Taptap ging es weiter als bei unserem Auto die Kupplung ausstieg

 

Abschied von der Schule

 

Das Schulauto bereit zur Abfahrt

 

Fruchtiges Begrüssungsgeschenk in der Schule

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