Nachdem auch in Haiti im März alle Schulen auf Geheiss der Regierung geschlossen wurden, war es für uns sehr wichtig, möglichst bald wieder mit dem Schulbetrieb weiterzufahren. Zwar konnte der Rest des Schuljahres für die Kinder mit Nahrungsmittelhilfen und Bücherabgaben/Hausaufgaben etwas abgefedert werden, wobei wir uns keine Illusionen machen, dass es für die Kinder sehr schädlich war, so lange nicht mehr in die Schule gehen zu können. Nachdem im Sommer die Infektionen auch in Haiti stark zurückgingen (obwohl den Zahlen der Regierung mit grosser Vorsicht zu begegnen ist), entschieden wir, den Schulbetrieb bereits Anfangs August wieder aufzunehmen, um das ausgefallene letzte Quartal nachzuholen. Dies ist eine grosse Herausforderung, da im August normalerweise noch Sommerferien sind und in diesem Monat die Hitze (weit über 30 Grad bei gleichzeitig fast 100%-Luftfeuchtigkeit!) am unerträglichsten ist. Ende September können dann die wichtigen Abschlussexamen (v.a. für die höheren Klassen) stattfinden. Anfangs Oktober beginnen wir dann mit dem regulären Schuljahr, was nur wenige Wochen später als der reguläre Schulbeginn in der ersten Septemberhälfte ist. Damit kann auch die Vermittlung des Schulstoffes im nächsten Schuljahr gesichert werden. Für unsere Lehrpersonen und übrigen Mitarbeitenden in Haiti bedeutet dies einen grossen Zusatzaufwand, den sie aber gerne zu leisten bereit sind.