An unserem ersten Besuchstag an der Schule wurden wir überschwänglich empfangen. In der mit Ballonen und vielem anderen Schmuck dekorierten Mensa empfingen uns alle Schüler/innen und Lehrpersonen. In einem mit vielen Liedern, Blockflötenvorträgen und Ansprachen – auch wir mussten unseren Teil dazu leisten – umrahmten Anlass spürten wir die grosse Dankbarkeit für das Schweizer Engagement in der Schule Maison d’Espoir Arc-en-Ciel du Haut-Valais. Bei den mehrstimmigen Dankeschön-Kanonen, welche eine für Schweizer Schulen wohl unzulässige Dezibel-Lautstärke erreichten, lief es uns fast kalt den Rücken hinunter. Wenn es um solche Auftritte geht, ist unsere Schule sicher Weltklasse. Bei der alltäglichen Pädagogik gibt es noch Verbesserungsbedarf. Mit vielen Diskussionen und Materialien (französische Schul- und Didaktikbücher, Internet-Links zu Didaktik-Websites etc.) versuchen wir diese, ohne aufdringlich oder besserwisserisch zu wirken, sanft zu beeinflussen. Am offensichtlichsten ist das fast vollständige Fehlen von individualisiertem Unterricht, was natürlich aber auch mit Klassengrössen von bis zu 45 Kindern zu tun hat.